Die Strukturen einer Stadt sind immer physisch, historisch, kulturell und vor allem fiktional. Alles, was jemals Realität geworden ist, hat mit einer Idee begonnen, mit einer Utopie, der man Zeit und Mühe hinzugefügt hat. Heute scheint es, dass Partizipation wichtiger denn je ist. Ob die Erosion demokratischer Strukturen, die Lobbyarbeit der Konzerne in den Parlamenten oder das scheinbar unaufhaltsame Abgleiten in die Plutokratie, in der der einzelne Bürger zunehmend entrechtet wird - die Mehrheit von uns erträgt diese Ohnmacht nur unter der Prämisse, dass es noch genug Wohlstand für alle gibt und das soziale Gefüge ausreichend stabil bleibt. Eine von vielen Formeln für die Zukunft könnte lauten: mehr Verantwortung durch mehr Kooperation und Eigeninitiative. Das Berliner Künstlerkollektiv ON/OFF, ein Netzwerk aus Architekten, Designern, Kuratoren und anderen "Urbanisten", zeigt, wie dies realisiert werden kann. Ihre temporären Installationen und Konstruktionen bildeten die Grundlage für das Festivalzentrum 2017 am Ebertplatz.

Ebertplatz (Festivalzentrum), 50668 Köln

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