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Alle unsere Bewegungen sind ritualisiert.
Angefangen bei der Art und Weise, wie wir morgens unsere Füße setzen, bis hin zu unseren Wegen durch den urbanen Raum: ausgetretene Pfade, die uns mit sicherer Monotonie zu vertrauten Zielen führen.
Am Ende des Tages sinkt man nicht nur zurück ins Bett, sondern steht auch vor der Gewissheit, etwa 50.000 Gedanken durchlaufen zu haben, von denen 98 Prozent genau denen des Vortages entsprechen und diese wiederum genau denen des Vortages und so weiter ad infinitum. Alle unsere Bewegungen, auch die des Geistes und der Seele, sind ritualisiert.
Eva-Maria Baumeister (geb. 1978) hat als Regisseurin sowohl die Aufmerksamkeit als auch den Sinn fürs Detail mitgebracht, um aus der Fülle der alltäglichen Abläufe diejenigen aufzuspüren und zu kartieren, die mit dem Teilen in Nippes und rund um den Eigelstein zu tun haben. Baumeisters Ritual Mapping schenkt den oft unbemerkten, aber dennoch großen Gesten besondere Aufmerksamkeit, deckt verborgene Schönheiten auf und verbindet das Viertel wieder mit seiner Bevölkerung, indem sie ihre Feldforschung in Tweets, Fotos oder kurzen Texten dokumentiert.