In Zeiten des politischen Umbruchs, in denen das soziale Gefüge zu zerreißen droht und offensichtliche Ungerechtigkeiten nicht mehr zu übersehen sind, kann man auf die Arbeit von Narren (also Kabarettisten und Comedians) und Künstlern nicht verzichten. Sie halten den Spiegel vor, sie dürfen die Wahrheit lieben. Wenn Chaos und Bigotterie regieren, ist ihre Zeit gekommen. Die großen und bunten Wandbilder von El Marian lassen keinen Zweifel daran, dass es immer einen David braucht, der sich gegen die Taten eines bösen Goliaths auflehnt. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich mit seinen bescheidenen Mitteln gegen diese übermächtige Macht zu stellen. Ohne ein klares Feindbild zu thematisieren oder zu etwas eindeutig Stellung zu beziehen, schafft der Künstler Szenerien mit hohem Wiedererkennungswert, die dennoch unentschieden bleiben; stattdessen scheinen sie uns aufzufordern, die Wand aufmerksamer zu befragen. Vielleicht ist das die Art von Protest, die die Welt heute braucht: Aktion, kritische Beobachtung und eine gebildete Zunge.