RUSSLAND

ANDREY USTINOV widmet sich den sekundären Künsten. Für den gebürtigen Russen bedeutet sekundäre Kunst, wie er selbst sagt, eine Kunst, die auf den ersten Blick unbemerkt bleibt und an ungewöhnliche Nutzungen öffentlicher Ressourcen gekoppelt ist. Für sein viel beachtetes Projekt „Open Power“ klebte er 2016 einen Stadtplan öffentlicher Steckdosen auf die Rückseite eines Werbeplakats am Rhein, der später auch online zur Verfügung stand. Dabei sind Ustinovs Werke nicht nur für Leute interessant, denen der Strom abgedreht wurde. Auch in seiner Installation „Iconoclash“ spielen Werbeplakate eine wichtige Rolle. Gezeigt wird ein Plakatierer, der ebensolche im öffentlichen Raum herunterreißt, statt zu plakatieren. Ustinovs spielt auch auf Kunstfestivals mit den Erwartungen der Besucher*innen. Bei der Media Art Biennale 2017 in Wroclaw bekamen die Zuschauer statt des erwarteten titelgebenden „Film Noir“ eine von 6 LED Strahlern beleuchtete schwarze Leinwand mitten im Wald zu sehen. Und blieben trotzdem die ganze Nacht.