Was wäre, wenn man sich in die Elektronikmärkte Saturn und MediaMarkt der Welt hacken und deren Bildschirme mit Videokunst vom eigenen Laptop füttern könnte und so die unberührten Bilder von Wildlife Channel und Planet Earth, die für die Pixelpracht des zukünftigen E-Mülls werben, ersetzen würde? Was würde aus einem Supermarkt werden, wenn man dort seine selbstgemachten Produkte in die Cloud stellt oder Originalware durch Fake-Produkte ersetzt?
Das Anbieten von Kritik beinhaltet bei Benjamin Gaulon immer auch einen Zwang zur Störung. Das Ergebnis kann eine manifeste Möglichkeit sein, eine taktische Anweisung zur Veränderung. Doch Gaulons Arbeit geht über diese Akte des "Retail Poisoning", also des absichtlichen Verfälschens oder Ersetzens von Konsumgütern, hinaus und zielt auf ein Überdenken des eigenen Konsumverhaltens oder gar der Praktiken ganzer Branchen. Neben kinetischen Installationen und Lichtmalereien gehören auch das Recycling von elektronischen Geräten oder das Hacken von drahtlosen Überwachungskameras zu seinen künstlerischen Bemühungen, um aus deren Material eigene Videos zu produzieren, um diese dann wieder auf die Straße zu bringen. Mögen wir auch die Dinge wahrnehmen, die wir täglich erleben.
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