Für das CityLeaks Festival zeigt das Projekt Chargesheimers Fotografien überdimensional in einer begehbaren Installation. Sie dienen als optische und inhaltliche Folie, die Vergangenheit und Zukunft miteinander verwebt. In einer lebhaften Inszenierung entsteht für einen Abend ein Raum zum Verweilen, zum Beisammensein und zum Explorieren — eine Zeitreise. „Unter Krahnenbäumen war eine Straße wie viele in Köln (…). Sie bildete die Bühne, vor der sich die wahre Essenz einer Straße entfaltete — als ein Ort der Begegnung, wo Kinder spielen und Feste gefeiert werden. In seinem Fotobuch schuf Chargesheimer ein Panorama, das damals wie heute so lebendig wirkt, dass der Name‚ Unter Krahnenbäumen‘ die Straße überdauerte und zum Inbegriffursprünglicher kölscher Lebensart wurde.“(Reinhold Mißelbeck) Einen Abend lang wurden Bilder und Videos auf eine Installation des Studios Quack & Büro Gisbert (Philipp Rose) projiziert, die die Körnerstraße in ein Freilicht-Fotomuseum verwandelte. In Anlehnung an die Formen der Eisenbahnbögen ermöglichte die Tunnelinstallation dem Publikum, die multimediale Präsentation von innen und außen zu betrachten. Die Besetzung des Straßenraums und das Gespräch darüber durch die in den Bildern von Chargesheimer verdichteten kollektiven Erinnerungen machten die Installation zu einem großen Beitrag zum räumlichen Gesamtdiskurs des Festivals.
Die Straßen sind soziale Knotenpunkt unserer heutigen Städte. Ihr öffentliches Leben und ihre Nutzung spiegeln unsere Befindlichkeit wider und manifestieren die Qualität des städtischen Lebens selbst. Um öffentlich über die Straßen Kölns nachzudenken, ging der Chargesheimer Tunnel zurück in die Vergangenheit - tief in die Archive des Fotografen Karl-Heinz Hargesheimer - und transportierte Bilder vom Leben der berühmten Straße "Unter Krahnenbäumen" aus der Mitte des 20. Jahrhunderts in das Hier und Jetzt der lebendigen Körnerstraße in Ehrenfeld.
The PhotoBookMuseum, 2014 in Köln gegründet, widmet sich der Vermittlung und Erforschung zeitgenössischer Fotobuchkultur.Es dient als Plattform für Sammlungen und versteht sich als mobiler, lebendiger Ort, der einem breiten Publikum offensteht. Studio Quack & gisbert arbeiten an der Schnittstelle von Kunst, Design und Architektur. Sie experimentieren mit öffentlichem Raum, denken ihn neu und reizen seine Grenze aus. Als Tandem bewegen sie sich im Feld der temporären Installation, Intervention, Grafik und Ausstellungsdesign. Prozess und Experiment stehen dabei im Vordergrund.