Nach der Erweiterung der Bahn in den 1990er Jahren, die eine Verengung der Straße und das Ende einiger Aktivitäten zur Folge hatte, befinden sich die Bögen in einem Zustand der Halbverlassenheit und offenbaren eine Krise des öffentlichen Raums und der relationalen Nutzung in der Hüttenstraße. Wir glauben, dass die Bögen Räume mit einem großen öffentlichen Potential sind, die der Gemeinschaft zurückgegeben werden müssen, um neue relationale Erfahrungen zu entwickeln.
Das Projekt betrachtet die Bögen als eine Erweiterung des Raumes für die öffentliche Nutzung. Mit minimalen Eingriffen in den Boden wollen wir die provisorische Zugänglichkeit der Räume wiederherstellen. Es werden dann drei Infrastrukturen gebaut, eine für jeden Bogen, die seine Funktion und temporäre Nutzung in Verbindung mit den Festivalaktivitäten charakterisieren sollen. Die gebauten Räume sollen für jede*n frei zugänglich sein.
Überdachter Platz
Wenn man vom Bahnhof Ehrenfeld durch die Hüttenstraße geht, stößt man bei der Hausnummer 4 auf den ersten der drei Bögen, die wir mit einer temporären Intervention für das CityLeaks Festival Center umgestalten durften. Dieser Raum ist als überdachter Platz konzipiert, bei dem wir uns entschieden haben, zwei Hauptfunktionen in eine Struktur zu koppeln: den Kiosk und das DIY-Verlagsstudio. Die resultierende Struktur spiegelt diese zwei Naturen wider: der hintere Teil ist eine solide Box aus Sperrholz und nimmt sein Licht von einem Sheddach, während der vordere Teil eine gewellte Oberfläche hat, die mit Aluminiumfolien bedeckt ist und sich zur Straße hin öffnet. Dieser Bogen beherbergt auch eine Dauerausstellung, die die künstlerischen Prozesse und Ergebnisse des Festivals dokumentiert.
Theater
Dies ist der Raum, in dem öffentliche Veranstaltungen, Präsentationen, Theater- und Musikaufführungen stattfinden, aber auch ein Raum für tägliche Aktivitäten, Workshops und Freizeit. Die Rückwand des zweiten Bogens wird von einer Holzkonstruktion eingenommen, die als große Theaterbühne konzipiert ist. Am Eingang dient ein mobiler hölzerner Brückenkran auf Rädern, der das Proszenium unterbaut, als flexible Infrastruktur für jede Art von Veranstaltung. Auf der anderen Straßenseite fungiert ein kleiner öffentlicher Garten als Erweiterung dieses Raumes und bietet die Möglichkeit, öffentliche Veranstaltungen durchzuführen, die unmittelbar in den öffentlichen Raum hineinreichen.
Hauptsitz
Das Hauptquartier des Festivalzentrums hat eine "parasitäre" Struktur, die dem zuvor während des Residenzprogramms genutzten Container hinzugefügt wurde. Diese Struktur antwortet auf die primären Funktionen und Bedürfnisse des Festivals: Büro, Lager und Schreinerei. Die Brückenkonstruktion, die aus dem Bogen herausragt, ist ein Servicebalkon und eine Landmarke, um die geplanten Aktivitäten und Veranstaltungen zu signalisieren und mit den Passanten der Hüttenstraße zu kommunizieren.
Orizzontale
Architektenkollektiv mit Sitz in Rom, dessen
Arbeit die Bereiche Architektur, Urbanismus,
öffentliche Kunst und DIY-Praxis kreuzt
