Köln Ehrenfeld ist ein Viertel mit einer breiten und vielseitigen Kulturszene, die prägend für das Lebensgefühl im Stadtteil ist. Doch wer die aktuellen Entwicklungen beobachtet, weiß, dass viele Initiativen und Kulturorte ums Überleben kämpfen. Aber was machen wir, wenn diese Knotenpunkte des öffentlichen Lebens verschwinden? Wo finden wir neue Orte zum gemeinsamen Austausch von Ideen und kreativem Handeln? Können brachliegende Orte, wie die ungenutzten Bahnbögen in der Hüttenstraße in Ehrenfeld vielleicht ein solcher Ort sein?
In Vorbereitung auf die fünfte Ausgabe von Cityleaks, initiierte das Festival erstmals ein Residenzprogramm für KünstlerInnen und ForscherInnen. Vor dem thematischen Hintergrund des Strukturwandels in Köln-Ehrenfeld, dem Zyklus der „Kreativen Stadt“, und der räumlich-thematischen Auseinandersetzung mit dem Straßenraum als Schmelztiegel des öffentlichen Lebens, tauchten die TeilnehmerInnen ein, in die Geschichte(n) der Hüttenstraße, ihrer (Fehl-) Entwicklung und den Visionen ihrer zukünftigen Gestalt. Im Austausch mit der Nachbarschaft, Passanten, lokalen und internationalen Gästen wurden Erzählungen zu Tage gefördert, Nutzungsmodelle der Bahnbögen aus europäischen Nachbarländern diskutiert und Ideen für die Ehrenfelder Bahnbögen gesammelt. Das Architekten Kollektiv Orizzontale aus Rom begleitete diesen Prozess und entwarf unter dem Titel „Simul et Singulis“ ein architektonisches Provisorium, das auf drei Bögen verteilt unterschiedlich und sich verschränkende Nutzungen ermöglichte. Gemeinsam mit vielen tatkräftigen HelferInnen wurde anschliessend gebaut, folgend der Vision eines gemeinschaftlich entwickelten und genutzten Raumes: einem Common Space in Ehrenfeld.